
Wandel urbaner Mobilität – Revolution des Pendlerverkehrs
Der weltweite Trend geht zur Urbanisierung. Die Menschen arbeiten in der Stadt und wohnen auch immer öfter dort: Bis 2030 wird es 104 Städte mit 5 Mio. Einwohnern geben. Im Innovationszentrum Gijón suchen kreative Köpfe nach Lösungen, mit denen die Mobilität über kurze Strecken verbessert wird.
Erstellt am 11.11.2014
Die zunehmende Urbanisierung eröffnet völlig neue Möglichkeiten und erlaubt einen Lebensstil, von dem man bisher nicht zu träumen wagte. Da sich die Bevölkerung auf engerem Raum ballt, steigt die Verkehrsbelastung, was das Vorankommen in der Stadt erschwert und ein Stück Lebensqualität raubt. Aufgrund mangelnder Alternativen nutzen die Stadtbewohner immer noch ihre Autos, in der Hoffnung, dass das Straßennetz mit dem Bevölkerungswachstum mithalten kann.
Im Innovationszentrum Gijón werden einzigartige Systeme entwickelt, die eine Zukunft der urbanen Mobilität sichern sollen, in der Geschwindigkeit wieder im Mittelpunkt steht. Ein Team aus jungen Ingenieuren und Forschern aus aller Welt arbeitet derzeit an Lösungen, die die Lücke zwischen den Bedürfnissen der Pendler und den vorhandenen Verkehrsmitteln schließen sollen.

Juan Carlos Menendez Carbajosa
Produktmanager ACCEL
Noch einen Schritt weiter gehen
Ein Schwerpunkt im Innovationszentrum von Gijón liegt nun auf ACCEL – einem einzigartigen System zur schnellen Fahrgastbeförderung zwischen alten und neuen Haltestellen, Flughafen-Terminals und Bahnhöfen, das Pendler sozusagen von ihrer Haustür abholt und zu den öffentlichen Verkehrsmittel transportiert. Die Autos können also stehen gelassen werden, was Zeit, Umweltressourcen und viel Frust erspart.
Die technische Innovation von ACCEL ist absolut revolutionär: Es ist das einzige Transportsystem, das abbremst, wenn die Fahrgäste ein- und aussteigen, und zwischen den Umsteigepunkten beschleunigt. Sensoren sorgen für eine reibungslose, sichere Fahrt ohne Unterbrechungen.

José Ojeda
Mechanischer Konstrukteur

Zeit für die wichtigen Dinge
Zeit ist ein wertvolles Gut. Das wurde José richtig klar, als er Arbeit, Familie und Freizeitaktivitäten unter einen Hut bringen musste – hektisches Pendeln ließ sich nicht vermeiden. Wenn er die Zeit, die er wartend im Stau zubringen musste, doch nur für seine Arbeit oder besser noch für seine Familie oder Skifahren übrig gehabt hätte …
Er dachte, es müsse doch eine Möglichkeit geben, die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel zu verbessern, damit er und die anderen Stadtbewohner zwischen intelligenten, nachhaltigen Fortbewegungsalternativen wählen können. Das war seine persönliche Motivation, eine neue Lösung wie ACCEL zu entwickeln, mit der er die nächste Metrostation von der Zubringerstelle in seiner Straße aus dreimal schneller erreichen könnte.
Dreimal schneller? Ja, denn bei der revolutionären Technologie von ACCEL liegen die Paletten eng übereinander und werden Linearmotor-Technik der Magnetschwebebahn Transrapid angetrieben. Dies ermöglicht eine schnellere und sicherere Fahrgastbeförderung als je zuvor.
José freut sich sehr, dass er die zusätzliche Zeit in der Metro jetzt nutzen kann, um seine E-Mails zu lesen oder seiner Familie zu schreiben. Auch seine Lieben würden sicherlich von einem neuen Metro-Zubringer von ACCEL profitieren – sie könnten öfter ihre Freunde besuchen.
Dr. Jürgen Frantzheld
Control Systems Engineer, thyssenkrupp Transrapid

Ein Metro-Zubringer vor der Haustür
Manchmal müssen Lösungen direkt vor unserer Nase liegen, damit wir sie bemerken. Aktuellen Forschungsergebnissen zufolge nutzen viele Pendler ihr Auto, auch wenn die nächste Metrostation gerade einmal 500 Meter von ihrem Zuhause entfernt ist, selbst wenn sie dafür Staus in Kauf nehmen müssen.
Mit ACCEL kann diese Lücke geschlossen werden: Durch die Errichtung von Zubringerstellen zwischen Metrostationen rücken die öffentlichen Transportlösungen näher an die Pendler heran. ACCEL macht sich die Stärken der Stadt und die Nachfrage nach einer umweltfreundlicheren und schnelleren Beförderung zunutze und bietet eine Lösung, die den täglichen Pendelverkehr so verändert, dass er einem breiteren Bewohnerkreis zugänglich ist.
ACCEL revolutioniert die Fahrgastbeförderung – durch eine höhere Geschwindigkeit, mehr Sicherheit und mehr Kapazitäten –, um die innerstädtischen Infrastrukturen und die Umwelt vom PKW-Verkehr zu entlasten. Wenn mehr Menschen ACCEL nutzen und ihre Autos stehen lassen, können Megastädte ihre CO2-Emissionen senken, ohne die Mobilität ihrer Bewohner einzuschränken.

Juan Carlos Menendez Carbajosa
Produktmanager ACCEL
Optimierung des Luftverkehrs – am Boden
In der heutigen Zeit scheint die Welt immer kleiner zu werden. Immer häufiger gerät der Flugverkehr jedoch ins Stocken, weil die Passagiere schon am Boden nicht von A nach B kommen. Produktmanager Juan Carlos ist häufig auf Reisen, um Eindrücke von Kunden in aller Welt zu sammeln, und bei seinem engen Zeitplan zählt jede Minute. Selbstverständlich war er deshalb schon oft selbst von ineffizienten Beförderungssystemen an Flughäfen und überfüllten Wartebereichen betroffen.
Juan Carlos sieht in der einzigartigen ACCEL-Lösung einen klaren Vorteil für Flughäfen, da diese Passagiere kontinuierlich mit Geschwindigkeiten bis zu 2 m/s befördert werden – 70 Prozent schneller als die meisten anderen Systeme. Diese fehlerfreie Technologie gewährleistet einen reibungslosen Transfer von Gate zu Gate, sodass er die Gelegenheit nutzen kann, um in seinem iPad die Boardingzeiten einzusehen oder seine Familie anzurufen.
Da er genau weiß, welche potenziellen Vorteile ACCEL Umsteigeflughäfen bietet, ist Juan Carlos sich sicher, dass sich mit den kundenorientierten ACCEL-Lösungen ähnliche Herausforderungen in urbanen Räumen, wie an Metrostationen, Parkplätzen und öffentlichen Plätzen, in Angriff nehmen und meistern lassen.
Anna Quiroga
Ingenieurin, Forschung und Entwicklung
Mutige Innovation trifft auf High-Tech-Konstruktion
Für die Mitarbeiter des Innovationszentrums in Gijón stellte die Abstimmung aller technischen Details von ACCEL die größte Herausforderung dar – sie ließ sich nur durch die enge Zusammenarbeit der mechanischen Konstrukteure und der Elektroingenieure meistern. „Alles, was die eine Seite macht, hat Auswirkungen auf die andere. Um alle Abteilungen zu berücksichtigen – von der Produktion über den Wartungsservice bis hin zum Montageteam – muss man sich deren Lösungen anhören“, so der mechanische Konstrukteur José Ojeda.
Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Teammitgliedern erwies sich letztlich als genauso wichtig wie ihr technisches Know-how – selbstverständlich angetrieben von dem aufregenden Gefühl, gemeinsam etwas völlig Neues zu entwickeln.
„Bei diesem Projekt musst du einfach 100 Prozent geben. Du hast aber auch immer einen Ansprechpartner, wenn du bei einer Lösung nicht weiterkommst“, erklärt Ingenieur Luis Moràn. Das Team sei wie eine Familie, fügt er lächelnd hinzu.
Luis Morán
Laborleiter

Mobilität in der Stadt der Zukunft
ACCEL bringt ein völlig neues Produkt für die Massenbeförderung auf den Markt. Trotz der bahnbrechenden Technologie sind für die Lösung keine Schulungen oder besonderen Anforderungen nötig. Da zudem keine kostenintensiven Wartungsräume oder komplexen Bauarbeiten erforderlich sind, ist ACCEL eine attraktive, kostengünstige Möglichkeit für Stadtplaner, um den Personenverkehr in Megastädten von den Straßen auf das Schienennetz zu verlagern.
Fahrsteige an sich sind für Entscheidungsträger und Passagiere zwar nichts Neues, aber ACCEL zeichnet sich durch noch nie dagewesene Geschwindigkeiten, Fahrgastkapazitäten und Fahrsteiglängen aus. thyssenkrupp Elevator entwickelt momentan gemeinsam mit Kunden ACCEL-Lösungen für Flughäfen im Nahen Osten und Metrostationen in Hong Kong und São Paulo.
ACCEL kann den Anforderungen schnell wachsender Städte gerecht werden und bahnt sich seinen Weg durch andere Verkehrslösungen, um Stadtbewohner ohne Verspätung an ihr Ziel zu bringen.